Rocket Arena – Das GameWire-Review

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Bereits im vergangenen Jahr wurde der kunterbunte Comic-Shooter Rocket Arena von Entwickler Final Strike Games und Publisher Nexon angekündigt. Es stand sogar eine spielbare Beta zur Verfügung. Leider trennten sich schon kurze Zeit später Entwickler und Publisher und es wurde vorerst still um den Shooter. Bis sich mit Electronic Arts ein potenter Partner finden lies, mit dem sich die Mischung aus Fortnite und Overwatch erfolgreich vermarkten lassen konnte.

Was der im mittleren Preissegment angesiedelte Titel kann und was noch ausbaufähig ist, versuche ich euch in den folgenden Zeilen ein wenig näher zu bringen. Moment. Höre ich da die Frage nach dem mittleren Preissegment? Anders als vermutet ist Rocket Arena kein free-to-play-Titel sondern schlägt bei allen Interessenten mit rund 30,- Euro zu Buche. Während andere Konkurrenten auf das kostenlose Konzept schwören, schlagen die Mannen von Final Strike Games einen anderen Weg ein. Eins haben jedoch alle gemein: Es gibt Mikrotransaktionen.

Kein Platz für Einzelkämpfer

In Rocket Arena gibt es keine spielbare Einzelspieler-Kampagne, sondern nur einen Mehrspieler-Part. Doch bevor wir diesen ausgiebig erkunden können, heißt es zunächst das Tutorial zu absolvieren. Hier lernen wir vor allem die Grundlagen, die verschiedenen Fähigkeiten, sogenannte Rescue-Sprünge und andere nützliche Gameplay-Elemente kennen. Danach steht mehr oder weniger erfolgreichen Online-Scharmützeln nichts mehr im Wege.

Neben fünf verschiedenen Spielmodi bietet uns der Shooter auch zehn unterschiedliche Charaktere, zehn Arenen und nette Gimmicks wie beispielsweise freischaltbare Outfits oder ausrüstbare Artefakte, welche man sich in den verschiedenen Duellen erspielen kann. Die angesprochenen Charaktere unterscheiden sich mitunter in ihren Fähigkeiten und Waffen. Entscheidet ihr euch zum Beispiel für einen korpulenten Piraten erhaltet ihr im Gegenzug ein paar sehr starke Waffen. Aufgrund seines Körperumfangs und seinen starken Raketenwerfern büßt der Pirat jedoch ein paar Punkte bei seiner Geschwindigkeit ein. Ähnlich wie in Spielen anderer Genres lassen sich übergewichtige Charaktere eben nur träge steuern. Irgendwo muss es einen Nachteil geben. Die Wassermagierin zum Beispiel ist ein quirliges junges Fräulein welche in null Komma nichts an sämtliche Orte der Spielkarten gelangen kann, jedoch ein paar Schüsse mehr abfeuern muss, um einen Gegner das Zeitliche segnen zu lassen.

Wo wir gerade beim Thema „das Zeitliche segnen“ sind. Eure Widersacher werden in Rocket Arena nicht sterben. Sie werden lediglich aus der Arena katapultiert und kommen nach einem kurzen Cooldown wieder auf das Spielfeld zurück. Dementsprechend geht es in Rocket Arena auch nicht primär um Abschüsse, sondern um Punkte die man am besten im Team erspielt. Hier wird Teamplay definitiv groß geschrieben, denn egoistische Abschuss-Jäger werden nicht weit kommen und ihr Team nur selten zum Erfolg führen. Höchstens im Spielmodus „Knockout“ ist auch Platz für Alleingänger, denn dieser Modus ähnelt dem klassischen Deathmatch aus beispielsweise einem Call of Duty.

Abwechslung muss sein

In „Raketenball“, „Mega-Rakete“ und „Schatzsuche“ zählen derweil andere Hauptziele. Hier führen die aus der Arena geworfenen Kämpfer lediglich zu einem kurzen taktischen Vorteil. Schließlich befindet sich das gegnerische Team nun in Unterzahl. In „Mega-Rakete“ kämpfen beide Teams um die Eroberung von Raketen-Landeplätzen, während ihr euch in „Schatzsuche“ als Schatzsucher versucht und die überall auf der Karte verteilten Münzen einsammelt. Ist das eigene Team in „Raketenball“ in Überzahl, so ist es einfacher den Spielball aufzusammeln und im feindlichen Lager zu platzieren. Denn genau hierum geht es in diesem Modus: Wir sammeln uns einen Spielball auf und versuchen diesen bei den Widersachern einzunetzen. Dabei kann der Ball auch per Pass zwischen den einzelnen Teammitgliedern hin und her befördert werden. Eine der kurzweiligsten Angelegenheiten, wie ich finde.

Alle bisher genannten Spielmodi in Rocket Arena basieren auf dem Prinzip „3 gegen 3“. Kleine Teams, hohe Geschwindigkeit und massig Rauswürfe. Wer es dagegen etwas sachter möchte, der darf sich in „Raketenbot-Attacke“ an unzähligen Gegnerwellen versuchen. Vermutet man hinter diesem Modus ein forderndes Gameplay, so wird man in der Realität relativ schnell enttäuscht. Denn die Bots agieren weder gefährlich oder taktisch clever, noch  auch nur ansatzweise bedrohlich. Im Prinzip kann es getrost als etwas erweitertes Tutorial bezeichnet werden. Ich persönlich finde diesen Umstand schade, denn es hätte Rocket Arena auf jeden Fall noch die richtige Würze verliehen. So wirkt gerade dieser Spielmodus leider etwas halbherzig.

Nur käufliche Kosmetik

Das soll es in puncto Duellen auch schon gewesen sein, denn bis auf die Möglichkeit mit den unterschiedlichen Charakteren von Zeit zu Zeit im Level aufzusteigen oder ihre Ausrüstung mit erspielten Artefakten den ein oder anderen Vorteil zu verschaffen gibt es im bunten Third-Person-Shooter keine weiteren Überraschungen. Doch. Die eingangs erwähnten Mikrotransaktionen. Diese dienen jedoch ausschließlich kosmetischen Zwecken und verlieren daher ihre Würze, ja gewinnen sogar irgendwie an Daseinsberechtigung, da es mittlerweile zum guten Ton gehört ein paar Euro in optische Aufwertungen von Charakteren zu stecken. Hier sei jedoch erwähnt, dass alle Spieler des Multiplayer-Shooters auch durch das simple bestreiten von Matches in den Genuss der freischaltbaren Kostüme kommen können.

Doch auch abseits dieser kosmetischen Eingriffe muss sich Rockte Arena nicht verstecken. Die Matchmaking-Funktion funktioniert und lässt uns binnen kürzester Zeit Ranglisten- oder Social-Matches finden und die Performance ist dabei immer on point. Selbst in hitzigen Gefechten mit vielen Rocket Jumps an Wänden, Dreifach-Sprüngen oder unzähligen Projektilen die sich ihren Weg durch die Arenen bahnen bleibt das Spiel flüssig und konstant leistungsbereit. Hier habe ich absolut nichts zu bemängeln.

Das Fazit zum kunterbunten Scharmützel

Viel mehr bleibt mir über Rocket Arena nicht zu schreiben, denn das Gesamtpaket weiß zu überzeugen. Auch im Vergleich zu den großen Konkurrenten wie beispielsweise Overwatch oder Fortnite. Selbst wenn die Maps nicht die Größe einer Fortnite-Karte erreichen, wenn die maximale Spieleranzahl auf insgesamt sechs begrenzt ist und es alles etwas fluffiger zur Sache geht, so machen die Raketenkämpfe wirklich Spaß. Und wenn wir einmal über die Hand voll negativer Aspekte wegsehen, bekommen wir ein kurzweiliges Spielerlebnis geliefert bei dem schnell klar wird, dass eingespielte Teams gegenüber blutigen Anfängern immer die Nase vorn haben werden. Tiefgründiger als erwartet, spaßiger als erwartet.

Der Third-Person-Shooter Rocket Arena von Final Strike Games und Electronic Arts ist für PC, PlayStation 4 und Xbox One im Handel erhältlich. Getestet wurde von mir die PlayStation 4-Version.

  • 8/10
    Gameplay - 8/10
  • 8/10
    Sound - 8/10
  • 8/10
    Grafik - 8/10
  • 8/10
    Steuerung - 8/10
8/10

Summary

Es ist zwar nicht alles Gold was glänzt aber es kann durchaus Spaß machen! Rocket Arena ist ein Titel bei dem man nicht viel falsch machen kann. Es ist ein kurzweiliger Shooter der immer mal für eine entspannte Runde zwischendurch gut ist. Alles in allem solide Kost, die sich nicht vor Overwatch oder Fortnite verstecken muss.

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