Uncharted: Legacy of Thieves Collection – Im GameWire-Review

Uncharted: Legacy of Thieves Collection

Vor fünfeinhalb bzw. viereinhalb Jahren wurden Uncharted 4: A Thief’s End und The Lost Legacy für die PS4 veröffentlicht, beide auf einem technischen Niveau, welches noch bis heute nur wenige Mitbewerber auf Sonys Konsole vorzuweisen hat. Mit der Legacy Of Thieves Collection erscheinen beide Titel nun im Bundle für die PS5 und ermöglichen so Nutzern, die die Spiele auf PS4 nie erlebt haben (gibt es so jemanden da draußen überhaupt?) und allen PS4-Fans die Möglichkeit, die Abenteuer von Nathan Drake und Chloe Frazer in der bis dato schönsten Art und Weise zu erleben.

Die Uncharted: Legacy Of Thieves Collection bietet zwar keinerlei neuen Inhalte an sich, wie etwa neue Areale, Story oder dergleichen, kommt aber mit den Current-Gen-typischen Optionen um die Ecke, um das audiovisuelle Erlebnis an das eigene Heimkino anzupassen. So gibt es Fidelity- und Performance-Modi (für stabile Framerate bzw. maximale Grafikleistung), einen Performance+ (120 FPS)-Modus, 3D-Audio und auch superschnelle Ladezeiten. Im Performance-Modus hält der Titel stabile 60 FPS und bietet eine auf 4K hochskalierte Erfahrung. Der Fidelty-Modus hingegen setzt auf natives 4K und 30 FPS. Hier können sich die Geistern scheiden, wir können jedoch bestätigen, dass in beiden Fällen das Spielerlebnis ohne Abstriche möglich ist. Wer den Performance+-Modus mit 120 FPS genießen möchte, sollte sich jedoch im Vorfeld über ein passendes TV-Gerät informieren.

Die Heimkino-Diskussion schieben wir Mal kurz zur Seite und schauen uns die übrigen Verbesserungen an, die die Collection so mit sich bringt. Tatsächlich gibt es darüber hinaus lediglich zusätzliche Features für den DualSense, die in das Spiel mit eingebettet wurden und so immersives Feedback bieten, angepasst an die jeweilige Situation. Die neuen haptischen Features des Vorzeige-Controllers fügen eine weitere Ebene hinzu, von der wir gar nicht wussten, wie sehr wir sie auf der PS4 vermisst hatten. Das nahezu dreidimensionale Feeling von herabstürzendem Geröll, das Gefühl, wenn man im knietiefen Wasser watet oder auch das Grölen von Motoren, die an einem vorbeijagen, ist hervorragend in das Spielgeschehen integriert und verbessert die Gesamtheit der Spielerfahrung immens.

Beide Spiele waren in ihrer Urfassung bereits weit vorn mit dabei und haben einprägsam bewiesen, zu was die PS4, bzw. die PS4 PRO imstande ist. Auch wenn wir von „echten“ PS5-Titeln der Naughty Dogs in Zukunft mehr erwarten, ist es doch eindrucksvoll zu sehen, wie viel aus ohnehin schon an gewissen Limit kratzenden Spielen noch alles herausgeholt werden kann. Butterweiches Gameplay, wunderschöne Ausleuchtung und eine hervorragende Kulissenarbeit lassen die Hauptcharaktere im Zentrum des Geschehens erstrahlen. Besagte Held*innen sehen dabei ebenfalls so gut wie noch nie aus und spielen sich dank DualSense und einer stabil hohen Framerate einmalig gut.

Über die Story der beiden Titel wollen wir an dieser Stelle gar nicht allzu viel verraten, bzw. schreiben, immerhin hat sich hier im Vergleich zur PS4-Fassung nichts verändert. In Uncharted 4: A Thief’s End muss Nathan mit den Geistern seiner Vergangenheit aufräumen und erlebt seine bisher wohl emotionalste Reise, die nicht nur seine Jugend und Familie betrifft, sondern auch seine engsten Freunde und Feinde. A Thief’s End stellt den Abschluss von Nathan Drakes Reise dar, wie es Naughty Dog bis zum heutigen Tage propagiert. Ob dies tatsächlich den Tatsachen entspricht oder ob wir Nate, Elena und Sully in der Zukunft noch einmal sehen werden, bleibt ein offenes Rätsel!

Durch das Solo-Abenteuer von Chloe Frazer, die wir bis zu diesem Zeitpunkt allein als temperamentvollen Sidekick von Nathan und Co. erlebt hatten, ist die Rückkehr vielleicht auch gar nicht zwingend notwendig. In The Lost Legacy muss Chloe ihr eigenständiges Abenteuer an der Seite ihrer unfreiwilligen Partnerin Nadine Ross bestehen, die zusammen nach einem heiligen Artefakt suchen und zufällig auf die Machenschaften eines blutrünstigen Kriegstreibers stoßen. Das ungleiche Paar muss sich in kürzester Zeit zusammenraufen, um der Situation Herr zu werden. Nur gut ein Jahr nach A Thief’s End haben Naughty Dog eindrucksvoll bewiesen, dass Uncharted mehr als Nathan Drake sein kann. Zwar ist das Solo-Abenteuer von Chloe vom Umfang her nicht auf der gleichen Ebene wie die Hauptreihe, steht dieser aber in Punkto Story, Inszenierung und Spielspaß in nichts nach.

Stellt sich zusammenfassend lediglich die Frage, ob sich die Collection zweier Remastered PS4-Titel für den aktuellen Preis von 50€ wirklich lohnt oder nicht. Abschließend kann man dies nur für sich selbst beantworten, wir können jedoch eine absolute Kaufempfehlung aussprechen. Beide Titel sehen wunderschön aus, stellen dank der neuen audiovisuellen und haptischen Features die bis Dato beste Version ihrer selbst dar und bieten eine gute Gelegenheit, sich ein wenig auf den bevorstehenden Release des Uncharted-Films einzugrooven. Für PS5-Nutzer, die bisher noch keinerlei Berührungspunkte mit Uncharted in ihrem Leben dokumentieren konnten, ist der Kauf ohnehin obligatorisch.

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei Sony für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Uncharted: Legacy of Thieves Collection
  • 10/10
    Gameplay - 10/10
  • 10/10
    Sound - 10/10
  • 10/10
    Grafik - 10/10
  • 10/10
    Steuerung - 10/10
10/10

Fazit

Nate und Co. haben niemals besser ausgesehen und sich niemals besser gespielt. Die Legacy of Thieves Collection ist die ultimative Variante zweier Last-Gen-Meilensteine, die einfach nur Lust auf mehr macht. Allein schon wegen der tollen DualSense-Features empfehlen wir: unbedingt spielen!

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