Mario Sports Superstars – Das GameWire Review


Sportspiele und Mario haben eine lange, erfolgreiche Geschichte miteinander. So gehen Mario und seine Freunde auf so ziemlich jedem Nintendo-Gerät sportlichen Aktivitäten nach, sei es Kart, Fußball oder Leichtathletik. Mit Mario Sports Superstars kommt nun ein weiterer Ableger für den 3DS, der, wie der Name bereits erahnen lässt, nicht nur einer Sportart, sondern gleich mehreren Richtungen folgt. Unser Test soll klären, was der Titel so kann.
In Mario Sports Superstars kann man sich in fünf verschiedenen Disziplinen versuchen und diese wahlweise lokal mit einem Freund oder auch online gegen zufällige Gegner spielen. Darüber hinaus können in jeder Sportart Turniere gegen die KI gespielt werden, um so neue, kniffligere Cups freizuschalten oder auch weitere Charaktere in die Riege aufzunehmen. Sehen wir uns einmal die Sportarten im Detail an:

Fußball folgt den Grundregeln des besagten Ballsports, verzichtet dabei aber auf komplizierte Regeln, wie Abseits, oder gar tiefergreifende taktische Maßnahmen. Zu Beginn wählt man einen Hauptspieler und Begleiter, danach wählt man ein Team und Torwart. Die Teams bestehen aus einheitlichen Charakteren, wie beispielsweise roten Toads, Kameks oder Shy Guys. Im Tor steht entweder Bumm Bumm oder Pom Pom.

Das Spiel selbst bietet dann wenige und simple Steuerungsmöglichkeiten, wie Passen, Schießen, Grätschen, an und übersteigt so ein niedriges Maß an Komplexität zu keiner Zeit. Die KI agiert dabei nur selten wirklich clever und lässt sich leicht ausspielen. Sammelt man genügend Energie im Ball zusammen, fängt dieser an zu leuchten und kann für einen mächtigen Spezialschuss verwendet werden, der – wenn er nicht komplett versemmelt wird – dem Torwart keine Chance lässt.

Beim Baseball kommt es nicht nur auf die Kraft an. Auch Technik und Taktik sollten im Hinterkopf behalten werden.

Die Matches sind – vor allem gegen andere Spieler – recht spaßig, könnten aber, wie der Großteil der Sportarten, etwas schneller vorüber sein. Im direkten Vergleich mit Mario Strikers Charged Football kann die 3DS-Variante des beliebten Ballsports jedoch nicht mithalten.
Gehen wir zum Baseball über. Auch diese Sportart folgt den grundsätzlichen, allgemein gültigen Regeln des Sports und lässt einen zuerst einen Captain, einen Assitenz-Captain und ein Team auswählen, welches erneut aus (unter anderem) Kameks, beziehungsweise Toads bestehen kann.

Dann geht es darum, in abwechselnder Reihenfolge zunächst den Ball als Batter mit dem Schläger über das Feld zu pfeffern und als Pitcher den Ball so zu werfen, dass er eben nicht geschlagen werden kann. Hierfür hat man wohl als Batter, als auch als Pitcher diverse Möglichkeiten, mit denen man Geschwindigkeit oder auch Flugbahn des Balls beeinflussen kann.

Trifft man den Ball, muss man schnellstmöglich über die Bases laufen, bis man zur Homebase zurückgekehrt ist. Das Laufen übernimmt dabei die Figur selbst, jedoch muss man als Spieler entscheiden, ob man sich noch eine Base vorwagt oder lieber den nächsten Schlag abwartet. Kann das gegnerische Team den Ball nämlich unter seine Kontrolle bringen und zurückwerfen, kommt es darauf an, vor dem Ball an der Base zu sein. Ansonsten heißt es: Out! Das ganze Prozedere läuft natürlich auch verkehrt herum ab, wenn man zum Team des Pitchers gehört.
Baseball ist tatsächlich relativ akkurat umgesetzt, kann aber aufgrund der langen Spieldauer und etwas zähen Mechanik schnell anöden.

Als nächstes steht Tennis auf dem Plan. Dieses Spiel erinnert am ehesten noch an die tatsächlichen Mario Tennis-Spiele. So sind die Symbole und Spezialschläge ähnlich aufgebaut und auch Animationen und Spielgeschwindigkeit erinnern sehr stark an den 3DS-Ableger. 3DS, wohl gemerkt, denn die Super-Attacken und Riesen-Verwandlungen aus dem Wii U-Teil fehlen. Auch sind die Turniere, wie in allen Sportarten, lediglich eine Aneinanderreihung von KI-Kämpfen.

Tennis hat dennoch von allen Sportarten die stärkste Langzeitmotivation, da es – vor allem online – durch seine schnellen Spielfolgen und die moderate Grundgeschwindigkeit für spaßiges Kurzweil sorgt. Cool!

Weiter zum Golf. Auch hier wird sich relativ detailgetreu an die Regeln gehalten, wobei – wie auch schon Baseball – die sehr genaue Kontrolle über Art des Schlags und Geschwindigkeit eine Rolle spielen. Größtes Problem hierbei ist erneut die Geschwindigkeit des gesamten Ablaufs. Alles braucht so lange, alles ist so zäh.

Fußball ist simpel und schnell, ganz so wie es sein sollte.

So jedoch nicht beim Pferderennen. Grob gesagt, handelt es sich hierbei um Mario Kart auf Pferden. Man sammelt Boosts ein, kann einen Doppelsprung ausführen, mit dem man über Barriren oder Gegner hinweghüpfen kann oder manövriert gekonnt – abhängig von den Attributen des gewählten Charakters – um scharfe Kanten und dergleichen.

Ist man von anderen Pferden umringt, bewegt sich das eigene Pferd schneller und verfügt über eine verkürzte Aufladezeit für die eigene Ausdauer. Diese wird außerdem vom eigenen Reitverhalten beeinflusst. Treibt man sein Pferdchen zu hart an, regeneriert es Ausdauer langsamer.

Optisch steht der Titel seinen Vorbildern jedoch in nichts nach. Die Nintendo-Ikonen sehen gewohnt gut aus, kommen mit butterweichen Animationen daher und können über ein sattes Repertoire an Effekten verfügen. Auch die Musik ist wie gehabt fröhlich und positiv, spielt perfekt in die Sportarten hinein und hat eine lange “Wiederspielbarkeit”.

Spielt man Online, kommen zudem die amiibo-Karten zum tragen. Mit diesen Boostern lassen sich sämtliche Charaktere in jeder Sportart aufbessern, um so Vorteile zu erhalten. Ganze 90 Karten gibt es käuflich zu erwerben, wobei stets 5 zufällige Karten in einem Boosterpack zu finden sind. Bis man alle hat, kann also schon eine ganze Zeit vergehen. Bei ca. 5-6€ pro Boosterpack sicherlich kein günstiges Unterfangen, die Illustrationen sind dafür aber wirklich putzig. Wer sich auf ein, zwei Charaktere fokussieren möchte, der muss etwas auf Glück hoffen.

Mario Sports Superstars ist sicherlich nicht da solideste Sportspiel aus dem Hause Nintendo, kann aber mit seiner Vielfalt und dem ansonsten recht einfach zu verstehenden Steuerungs- und Gameplay-Mechanismen überzeugen. Lediglich die Langzeitmotivation hat es bei mir nicht wecken wollen, auch wenn online einige interessante Matches Zustandekommen sind, die zudem relativ stabil vonstatten gehen.


  • 8.7/10
    Gameplay - 8.7/10
  • 8.8/10
    Sound - 8.8/10
  • 8.7/10
    Grafik - 8.7/10
  • 8.6/10
    Steuerung - 8.6/10
8.7/10

Kurzfassung

Mario Sports Superstars ist ein kompaktes, aber auch recht simples Spielerlebnis, welches zu zweit, ob lokal oder online, am meisten Spaß macht. Allein kann es schnell etwas öde werden.

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