Skylanders Imaginators – Das GameWire Review


Seit Jahren gehört die Skylanders Serie zu den Topmarken in der Kategorie der Familiespiele und meine Skylander-sammelwütige Tante liegt mir ständig mit Lobgesang in den Ohren. Dennoch bin ich den Spielen eher aus dem Weg gegangen, da mir (und meinem Geldbeutel) die Masse an Figuren eher Angst machte. Nun haben die verschlungenen Pfade des Schicksals mich doch zu einem Titel der Reihe geführt und mich sehr überrascht.

Das Skylanders Imaginators Starter Pack enthält zwei Figuren, Golden Queen und King Pen, sowie einen Feuer-Kreationskristall.King Pen ist ein Sensei der Boxer-Klasse und verfügt über Eisangriffe. Er spielt sich gut und hat einen total putzigen Gang – ich könnte ihm stundenlang beim Watscheln zusehen!Golden Queen ist ein Sensei der Magier-Klasse und beherrscht Erdmagie. Ihre Fernangriffe ermöglichen es den Gegner in Ruhe zu besiegen, ohne hektisch ausweichen zu müssen.Der Kreationskristall führt uns zu der Besonderheit von Skylanders Imaginators, denn er ermöglicht es einem, einen eigenen Skylander, den sogenannten Imaginator, zu erschaffen. Die Kristalle sind Elementen zugeordnet und so kann man mit einem Feuer-Kreationskristall natürlich nur Feuer-Skylanders erstellen.

Das Kreationsmenü erlaubt einem sich gut auszutoben, vorausgesetzt man hat sich schon ein paar Dinge während des Spielverlaufs erbeutet. Als Belohnungen findet man Rüstung, Waffen, Rucksäcke, aber auch verschiedene Körperteile (z.B. einen Eidechsenkopf oder Federohren), Angriffe und Stimmen. Man kann voreingestellte Farbschemen für jeden Körper- und Rüstungsberiech auswählen, aber auch individuell eines festlegen. Pro Kristall kann man nur einen Imaginator kreieren. Diesen kann man zwar immer wieder nach Belieben anpassen, aber für das Erstellen eines weiteren Charakters benötigt man einen weiteren Kristall.

Story:

Ein idyllischer Ort in den Wolken, voller Farbe und ulkiger Bewohner und… natürlich einen Spielverderber. So beginnt das Abenteuer von Skylanders Imaginators.Der böse Portalmeister Kaos strebt nach Macht und will die Skylands mit seiner Doomlander-Armee einnehmen. Er hat herausgefunden, wo die Alten die „Geist-Magie“ aufbewahrten, eine geheimnisvolle Kraft, die alles Vorstellbare erschaffen kann. Natürlich muss ihm Einhalt geboten werden und es ist an dir, Kaos in seine Schranken zu weisen. Zur Seite stehen dir Sensei, Meister ihrer Kampfklasse, und Skylanders, die du selbst erschaffen kannst.

Gameplay:

In Skylanders Imaginators ist man ein Portalmeister, der mit Hilfe verschiedener Skylanders, gegen Chaos und seine Doomlander kämpft. Man scannt die Figur oder den Kreationskristall mit dem rechten Joy-Con und schon kämpft man sich als ausgewählter oder erstellter Skylander durch das jeweilige Gebiet. Jeder Charakter gehört einer anderen Klasse an und bietet verschiedene Möglichkeiten sich mehr oder weniger taktisch vorzukämpfen – ich selbst gehöre eher zum „Hau drauf und überlebe einfach“-Spielertier und entspannte mich ausgiebig beim Doomlander-Rangeln. Insgesamt kann man zwischen vier Spielmodi wählen, von Anfänger bis Albtraum. Es gibt viele Level die man nach und nach im Hauptgebiet, genannt O.R.T. („Obskurer Rätselhafter Treffpunkt“), freischaltet. O.R.T. ist eine große Insel in den Wolken, die in einzelne thematische Gebiete unterteilt ist. Die Level und einzelne Abschnitte darin sind teilweise bestimmten Elementen oder Kampfklassen zugeordnet und die dazugehörigen Skylanders sind dort im Vorteil.

Innerhalb der Level gibt es verschiedene Mechaniken; in manchen muss man von verstärkt von Plattform zu Plattform springen in anderen überbrückt man größere Distanzen in dem man sich von einer Kanone herüberschießen lässt oder man fährt auf einem Floß den Fluss entlang. Sie sind sehr abwechslungsreich und beinhalten außerdem mehrere kleine Minispiele, mit denen man u.a. verschlossene Türen öffnen muss, und zahlreiche versteckte Aufgaben die es zu erfüllen gilt, wenn man den Level mit drei Sternen absolvieren möchte. Der gewählte Charakter ist jederzeit durch einen anderen austauschbar oder kann verändern/ verbessern werden. Am Ende wartet ein Bosskampf mit einem Doomlander, der von Kaos während das Kampfes verstärkt wird.

Das Tutorial ist verständlich und nicht überladen mit tausenden Erklärungen, die in anderen Spielen eher verwirren. Leider gilt das aber eher für die allgemeine Steuerung und nicht für Spielmechaniken, die das Spiel eigentlich ausmachen. Ich sammelte also fleißig Belohnung um Belohnung und wunderte mich als ich selbst nach fünf Leveln immer noch nicht wusste, was ich mit all der Rüstung anstellen sollte und wie ich den Kreationskristall benutzen muss. Ich war etwas verwirrt, dass ich die Stimmenvariation „Cowgirl“ bekam und absolut nicht wusste, was ich damit machen kann. Durch selbständiges Stöbern sah ich dann, dass diese Dinge alle für erstellte Imaginators verwendet werden können, aber nicht für die gescannten Sensei. Endlich war die Erleuchtung mit mir!

Mir ist die Sprungmechanik etwas zu träge, was ziemlich lästig sein kann, wenn man zwischen mehreren Plattformen hin- und herspringen muss. Auch könnte das Lauftempo in den Leveln etwas flotter sein und je nach Laufanimation können Charaktere schon deutlich langsamer wirken als andere. Im O.R.T. hat man eine leicht erhöhte Geschwindigkeit, die ich mir im gesamten Spiel gewünscht hätte.

Grafik:

Skylanders Imaginators besticht durch eine farbenfrohe Spielwelt mit vielen Details. Die 3D Figuren fügen sich gut in ihre Umwelt ein und auch die Effekte sind sehr schön. Leider kann es in Kämpfen oft etwas chaotisch werden und so ist das Kampffeld in kürzester Zeit von Effekten übersät, besonders wenn man schnelle Attacken nutzt. Mein Feuer-Skylander kann von einer Ecke in die nächste rasen und hinterlässt dabei eine Flammenspur, die für einige Zeit bleibt. Benutzt man diesen Angriff häufiger erinnert die Szenerie eher an einen hyperaktiven Flammengummiball.

Sound:

Die Musik ist wirklich stimmig und unterstreicht die Atmosphäre des jeweiligen Ortes gut, genau wie die Soundeffekte. Der Umfang der Sprachausgabe ist wirklich toll. Die Anzahl an Variationen (Stimme und Inhalt) ist viel umfangreicher als ich es erwartet hätte.

Creator App:

Man kann sich zusätzlich die Skylanders Creator App herunterladen, mit der man auch unterwegs neue Skylander kreieren kann. Im Spiel erstellte Imaginators können per TV-Lautsprecher (!) auf das Smartphone übertragen werden. Natürlich kann man in der App erstellte Figuren auch in das Spiel übertragen, allerdings benötigt man dazu eine Imaginator-Karte, die man zusätzlich kaufen muss. Außerdem kann man hier ebenfalls Belohnungskisten erhalten, die jedoch nur für die Erstellung in der App gelten. Die Items selbst können nicht in das Spiel übertragen werden. Vielleicht werden sie dort freigeschaltet, wenn ein in der App erstellter Imaginator übertragen wird. Da ich das nicht testen konnte, bleibt es eine bloße Vermutung.

Fazit:

Es macht Spaß! Sicher gehört es nicht zu den herausforderndsten und storymäßig komplexesten Spielen, die ich bisher gespielt habe, aber das soll es ja auch gar nicht. Skylanders Imaginators kann die ganze Familie begeistern und bietet einen tollen Zeitvertreib. Das kreieren der eigenen Figuren macht süchtig und man verspürt schnell den Drang rasch weiterzuspielen, um neue Kreationsteile zu erhalten. Viele Spiele fängt man an, aber die Lust am Weiterspielen vergeht einem schnell und so bleibt es bei einem anfänglichen Spielerlebnis. Bei Imaginators kann man sich an Minispielen erfreuen, die Seele beim Gegnerkloppen baumeln lassen – was entspannt mehr? – oder sich stundenlang in den Auswahlmöglichkeiten des Creators vertiefen. Besonders überrascht hat mich allerdings die Liebe zum Detail. Allein die Kommentare der einzelnen Figuren unterstreichen ihre Persönlichkeit perfekt und ich finde man spürt die Hingabe der Entwickler gerade in den kleinen Dingen. King Pen hat sich mit seinen Äußerungen direkt in mein Herz katapultiert und ich kann einfach nicht aufhören, mich über ihn zu amüsieren.

Es ist eine nette Idee, dass man sich Merchandise von seinen Kreationen holen kann, aber die anderen Zusatzkosten, die entstehen, wenn man das Spiel voll auskosten will, haben mich eher verschreckt. Die Figuren, die wenigstens auch als Schmuckwerk in der Vitrine verwendbar sind, und die Kristalle können sich zu einem hübschen Sümmchen addieren. Obwohl das Hauptfeature hier die Erstellung der eigenen Charaktere ist, schränkt der Preis der Kristalle meinen Kreationseifer eher ein. Ein oder zweimal würde ich mich eventuell hinreißen lassen, aber das war es dann auch schon. Das man dann aber noch eine Imaginator-Karte kaufen muss, wenn man seine erstellten Figuren vom Smartphone ins Spiel übertragen will und diese teilweise teurer ist als die normalen Kristalle, stößt bei mir auf heftigen Widerstand. Natürlich muss man die App nicht benutzen, aber irgendwie fühlt es sich an als hätte ich ein eigentlich tolles Vollpreispiel (!), dass ich nur zu einem gewissen Teil wirklich auskosten kann. Das trübt mein Spielerlebnis doch ziemlich. Wem das nichts ausmacht, der wird seine Freude mit Skylanders Imaginator haben.


  • 9/10
    Gameplay - 9/10
  • 9/10
    Sound - 9/10
  • 9.5/10
    Grafik - 9.5/10
  • 8/10
    Steuerung - 8/10
8.9/10

Kurzfassung

– Spaß für alle Altersgruppen
– gute Grafik
– liebevoll gestaltete Welt und Charaktere
– sinnlose Heldentode durch träge Sprungsteuerung

Folge und Teile uns: